Stolpersteine für drei Berliner Jüdinnen

Im Rahmen des pädagogischen Angebotes „Wege der Erinnerung – Stolpern über das Vergessen“ der Koordinierungsstelle Stolpersteine in Berlin machte sich die Lerngruppe Ravens im Schuljahr 2014/15 zusammen mit ihrem Lerngruppenleiter Sven Nötzel auf die Suche nach dem Schicksal von drei im Nationalsozialismus verfolgter Jüdinnen: Herta Henschke, Hedwig Peters, Rosa Schlagk. Die Initiatorin dieser Spurensuche ist Dagmar Janke, die Großnichte dieser Frauen, die sich an die Koordinierungsstelle gewandt hatte.

Die Schülerinnen und Schüler lernten durch Exkursionen an außerschulische Lernorte, wie auf dem „Stolperstein-Kiezspaziergang“, in dem Workshop „7 x Jung“ oder auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee, als auch durch eigene Recherchen viel über den historischen Hintergrund des Nationalsozialismus und insbesondere über die Verfolgung, Deportation und Ermordung von Juden und anderen Opfern resp. Gegnern des Nationalsozialismus.

Sie setzten sich zudem mit den Biografien der drei verfolgten Jüdinnen auseinander und sprachen mit einem Zeitzeugen, der selbst als jüdisches Kind in Berlin jahrelang versteckt lebte. Begleitet und unterstützt wurde das Projekt dabei jederzeit von Frau Janke selbst, die für die Schülerinnen und Schüler das Leben ihrer Großtanten in einem Vortrag beleuchtete und sie auch über den Jüdischen Friedhof an die Gräber der Frauen führte, und einer Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle Stolpersteine, die individuelle Hilfe und Recherchematerialien bot.

Der eigentliche Höhepunkt ist allerdings am 17. Juni 2014, wenn das Projekt als Ganzes in einer Veranstaltung in der Aula den Mitschülerinnen und Mitschülern präsentiert wird, um anschließend ab 11:00 Uhr die Stolpersteine vor den letzten Wohnorten (Greifswalder Straße 48 und Winsstraße 7) der verfolgten Jüdinnen zu verlegen.

Aus diesem Anlass veranstaltete die Lerngruppe Ravens am 13. Juni 2014 in der Schule einen Kuchenbasar mit dem Ziel, die Koordinierungsstelle Stolpersteine mit einer Spende zu unterstützen und die zu verlegenden Stolpersteine, wovon einer etwa 120 € kostet, sowie die Ausstattung der Gedenkveranstaltung mitzufinanzieren. Durch die Unterstützung aller Schülerinnen und Schüler sowie vieler Eltern kam dabei eine beträchtliche Summe von über 250 € zusammen, was den Spendenkuchenbasar zu einem enormen Erfolg machte.

Berichte in Zeitungen:
www.abendblatt-berlin.de/2014/06/20/steine-des-erinnerns
www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-pankow/prenzlauer-berg/artikel/45551-dagmar-janke-erinnert-an-das-schicksal-ihrer-familie/

Für weitere Spenden und/oder bei Interesse an ähnlichen Projekten wendet man sich einfach über die Internetseite direkt an die „Koordinierungsstelle Stolpersteine in Berlin“:
www.stolpersteine-berlin.de
Stolpersteine in Berlin